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Arbeiten an der Strecke

Die Betriebsruhe des Roten Brummers unter der Woche und das milde Wetter nutzte der Gleisbautrupp des Vereins für notwendige Streckenarbeiten. So erfolgte in Mauthaus der Austausch alter Holzschwellen einer Weiche zum Umfahrgleis durch neue Holz- und Stahlschwellen. Das ehemalige Ladegleis wurde bis zur Stilllegung des Güterverkehrs 1994 noch zur Holzverladung genutzt und dient heute gelegentlich zum Umfahren von Bauzügen, da in Steinwiesen keine Wendemöglichkeit mehr besteht. Unterstützt wurde der Verein dabei durch einen Ausbildungstrupp der DB Netz AG. Während die Gleisbauarbeiten selbst durchgeführt wurden übernahm die Gleisstopfarbeiten eine Kitzinger Gleisbaufirma, welche gleichzeitig notwendige Arbeiten im Bahnhof Nordhalben und an der Strecke ausführte. Daher kam es zwischen Mauthaus und Nordhalben ungewohnter Weise unter der Woche zu einem regen Verkehr auf der Museumsbahn. Am 28. Oktober endet die diesjährige Saison. Nikolausfahrten am 09. Dezember runden das Jahr 2018 ab.

Sanierung Bahnhof Dürrenwaid abgeschlossen

Rechtzeitig vor Aufnahme der Saison konnten die Sanierungs­arbeiten am Dach des denkmal­geschützten Bahnhofs Dürrenwaid abgeschlossen werden. Nachdem vor allem im Winter Feuchtigkeit in das Gebäude eindrang, war Handlungsbedarf gegeben, zumal die ehemalige Station dem Verein mittlerweile als Betriebssitz der Museumsbahn dient. Ende 2004 erwarben die Eisenbahnfreunde neben der Bahnlinie Steinwiesen - Nordhalben im Paket auch die Immobilie Neumühle 2 von der Deutschen Bahn AG, allerdings in einem sehr schlechten Zustand. So war die Holzverkleidung stark verwittert, der Holzfußboden im Originaltrakt des unterkellerten Güterschuppens war so morsch, dass ein gefahrloses Betreten nicht mehr möglich war. Durch Eigeninitiative wurde das Gebäude in den Folgejahren saniert und in den Museumsbahnbetrieb integriert.

Dank großzügiger Zuschüsse und privater Spenden erhielt das Gebäude aus dem Jahr 1900 nun zusätzlich eine neue Dach­verkleidung. Ferner mussten Sparren und Teile der Verschalung im Bereich der Güterrampe ausgetauscht sowie der komplette Regenablauf erneuert werden. Nun präsentiert sich das ehemalig kgl. bayer. Stationsgebäude wieder in einem tadellosen Zustand und erfreut nicht nur die Fahrgäste an den Betriebstagen während des kurzen Aufenthaltes.

 

Schienenfräsen



42,85 Tonnen schwer, Gesamtlänge 18,32 Meter. Was sich in dieser Woche langsam über die Gleise der Rodachtalbahn bewegte, sorgte bei den Anwohnern und Autofahrern teilweise für Erstaunen. Das als schweres Nebenfahrzeug eingestufte kombinierte Straßen- und Schienen­fahrzeug der europaweit tätigen Berliner Firma STRABAG – diese saniert derzeit gleichzeitig die Ortsdurchfahrt von Steinwiesen – war im Auftrag der Eisenbahnfreunde Rodachtalbahn e. V. damit beschäftigt, der elf Kilometer langen Museumsbahnstrecke wieder das richtige Profil zu verleihen. 600 Meter in der Stunde schafft das Kraftpaket, in einer Schicht können 5.000 Meter Gleis geschliffen werden. In den drei Tagen wurden dabei ca. 10 Tonnen Metallspäne abgefräst, die jedoch wiederverwertet werden. Notwendig war die Aktion, da die Gleise der Museumsbahn teilweise schon über 100 Jahre in Betrieb sind. Vorher auf Hauptbahnen verlegt, Anfang der 1960er Jahre dann auf der ehemaligen Nebenbahn Kronach – Nordhalben gegen die abgefahrenen Länderbahngleise ausgetauscht. Tausende Tonnen jährlich vor allem der schweren Güterzüge haben ihre Spuren hinterlassen und den Schienenkopf platt gedrückt. Dadurch hat sich die Spurweite verringert und hat vereinzelt auch zu Abnutzungen geführt. Mit der Gleisprofilierung wurden diese Mängel nun behoben. Der letzte Schleifzug auf der ehemaligen Nebenbahn der Deutschen Bundesbahn war Mitte der 1960er Jahre nach dem Umbau der Strecke noch mit schweren Dampfloks der Baureihe 50 unterwegs. Die Arbeiten dienten damals auch der Erhöhung der Streckengeschwindigkeit. Nach nunmehr 50 Jahren erhält die Bahnlinie einen neuen Schliff. Durch das abgerundete Profil werden die Radreifen der Museumsfahrzeuge geschont und auch das Schleifgeräusch in den Kurven dürfte geringer werden oder gar verschwinden. Der Verein investiert mit dieser Maßnahme einen fünfstelligen Betrag in die Infrastruktur, um den Anforderungen der Eisenbahnaufsicht zu entsprechen und am 1. Mai „runderneuert“ in die mittlerweile neunte Saison zu starten.